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Die Bäder sind geschlossen - wie trainieren trotz Corona?

Die Immer-Wieder-Läuferin

Wieder sind alle Bäder geschlossen. Wieder wegen Corona. Ob uns das nun passt oder nicht: wir müssen ausweichen. Aber wo trainieren in diesem Herbst und Winter? Und wie? Wir haben ein paar Sportlerinnen und Sportler gefragt, eine von ihnen ist die Lauftrainerin der SVL-Triathleten, Katja Fischer.

"Wer zurzeit nicht schwimmen kann…, muss laufen", sagt Katja. Katja Fischer (49): Joggen sei für sie nie notwendiges Übel gewesen, sondern „immer Luxuszeit mit mir selbst“. Im Jahr 2000 hat die Katja zusammen mit Uwe Haag und Roy Fischer den Ludwigsburger Lauftreff am Monrepos ins Leben gerufen und seither ungezählte Läuferinnen und Läufer bei deren sportlichen Aktivitäten begleitet. 2003 hat Katja dann eine Ausbildung zum Nordic Walking Instructor gemacht und sagt: „Ich freue mich, dass der damalige Trend noch heute viele Leute von Couch holt.“

Ein Leben ohne Sport? Ist für die vierfache Mutter „undenkbar“ - obwohl es auch in ihrem Leben Phasen gegeben habe, in denen der Sport nicht immer im Vordergrund stand. „Zuerst war es ein längerer Auslandsaufenthalt und dann die Verwirklichung im Beruf, die meine ganze Zeit beansprucht haben.“ Die Kinder sind mittlerweile so groß, dass diese Katja mitunter sportlich herausfordern. Meggie (19) studiert Sport-Ökonomie in Bayreuth. Amy (17) turnt in der 3. Bundesliga beim KSV Hoheneck, Jenna (15) ist im Nationalkader der Leichtathleten und trainiert täglich am Olympia Stützpunkt in Stuttgart, Ben (zwölf) hat nach kurzem Intermezzo bei den Fußballern in Freiberg, jetzt in der Leichtathletik seine ersten Erfolge gefeiert.

Katja beim Treppenlauf. (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Nach der besagten Sportpause bringt ein Anruf ihrer Cousine Ende der 1990er-Jahre den Sport wieder so richtig zurück in Katjas Leben. Die Cousine hat mit Triathlon begonnen und fragt nach Unterstützung beim Schwimmen. Also geht Katja zweimal die Woche mit ihr schwimmen. „Mein altes Rennrad war schnell abgestaubt und auch beim Laufen konnte ich gut mithalten.“ Joggen ist ja Katjas ganz spezielle Luxuszeit - und im übrigen fast jederzeit und nahezu an jedem Ort ohne größerer Vorbereitungen machbar.  

Laufen ist für Katja Lebenselixier. Ganz speziell in diesen merkwürdigen Corona-Zeiten. Seit vielen Jahren bietet Katja Fischer Lauf-, Triathlon- und Skilanglaufkurse für (Wieder-)Einsteiger an. Sie hat an Grundschulen Lauftrainings geleitet und Fußballern gezeigt, wie wichtig auch für sie das Lauf-ABC ist. Katja ist ein wahres Sport-Mulitalent, 2018 macht sie die Black-Roll-Trainer-Ausbildung, „um dem Trend des Faszientrainings Rechnung zu tragen“. Das nächste Ziel: die Yogalehrer-Ausbildung im Oktober 2021 abschliessen. Seit knapp einem Jahr ist Katja die Lauftrainerin der Triathleten des SV Ludwigsburg.

Katja in ihrem Element - Laufen! (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Rückblende: Als Kind ist für Klein-Katja die Weitsprunggrube im Floschenstadion Sindelfingen ihr Sandkasten. Der Vater ist Zehnkämpfer, er spielt aber auch Handball und Wasserball. So richtig schwimmen lernt Katja in den USA, wo die Familie eine Zeitlang lebt. „Meine beste Disziplin war Delfin, da war ich sogar schneller als beim Kraulen.“ Damals ist das Lagenschwimmen Katjas Lieblingsdisziplin, „weil mir der Wechsel von der einen zur anderen Lage leicht gefallen ist“. Deshalb später auch Triathlon, „ich bin in allen Sportarten relativ gut und in der Kombination kann ich dann punkten“.

Aber (Lagen)Schwimmen - das ist zurzeit ja leider, leider nicht möglich. Die Bäder sind geschlossen. Also empfiehlt Katja Fischer, die Immer-Wieder-Läuferin, als Alternative, klar: Laufen. Im Frühjahr sei sie Corona-bedingt in einen Pandemie-Blues gefallen. „Anfangs hatte ich die Motivation komplett verloren.“ Doch jetzt strukturiert Katja ihre Zeit ganz bewusst - „ich baue Bewegungsinseln in den Tag ein“. Mit Yoga, biken und: laufen. Immer wieder laufen. Der Familienhund sei leider noch zu jung für ausgiebige Laufrunden, „aber die ersten Versuche haben wir schon gestartet“. Läuft ganz gut, das Laufen mit dem Hund.

Katja Fischer und Martin Tschepe (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

„Ich habe mich gemeinsam mit Läufern und Triathleten aus meiner Rookie-Truppe dem Rennrad-Winterpokal angeschlossen, bei dem man in Gruppen zu fünft die geradelten Kilometer einträgt und deutschlandweit gegen andere antritt. Das motiviert mich doch jeden Tag was zutun, damit ich im Vergleich zu den anderen nicht wie ein Faultier dastehe.“

Speziell in diesen Zeiten empfehle sie allen Sportlern, denen das Training mit anderen fehlt: „Trefft euch zu zweit und messt Euch online - über Strava, in Whatsapp oder wie auch immer - mit Freuden. Arbeitet an einem gemeinsamen Ziel.“ Das Schöne in diesem Herbst und Winter: ausnahmsweise steht mal nicht der Wettkampf im Vordergrund, sondern die Grundlagenarbeit. „Mein Lieblings-Sportarzt hat mal gesagt: es geht ALLES aufs Konto, egal wie schnell oder langsam, jeder Meter zählt.“ In den nächsten Monaten dürfe gerne auch mal die Puls/GPS-Uhr zuhause bleiben. „Genießt einfach die Zeit an der frischen Luft.“ Vielleicht sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt mal den Partner, die Partnerin und/oder die Kinder als Begleitung mitzunehmen - auf dem Rad oder eben laufend. 

"Lauft Strecken, die ihr noch nicht kennt. Verabredet euch und lasst euch das Lieblings-Laufrevier des anderen zeigen. Achtet darauf, dass unterschiedliche Reize gesetzt werden. Ruhig mal eine Tempoeinheit einstreuen, ein paar Bergsprints oder beim Fahrtspiel ordentlich Tempo machen. Vielleicht kann es auch motivierend sein, den ein oder anderen Wettkampf für 2021 ins Auge zu fassen. Und natürlich kann man die Schlechtwetterzeit auch nutzen um gezielt Stabi- und Mobilitätstraining zu machen. Wenn andere auf der Couch fläzen, turnen wir auf dem Boden davor rum. Eine Folge der Lieblingsserie hat genau die richtige Länge für eine Stabi-Einheit. Dabei kann man auch hervorragend die ganze Familie mit einbinden."