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Rückkehr des Sport

Interview mit SVL-Präsident Volker Heyn

Seit einem Jahr hält Corona alle und alles in Atem, auch die Wassersportler. Die Einschränkungen sind massiv. Der SVL-Präsident Volker Heyn spricht im Interview über Trainingsmöglichkeiten im Pandemie-Jahr zwei. Was wünscht sich der Schwimmverein Ludwigsburg? Welche Erwartungen hat der Club an die Stadt - speziell mit Blick auf das Freibad.

Seit Monaten ruht der Trainingsbetrieb, nur die Spitzen- und Kadersportler dürfen ins Hallenbad, etwa die SVL-Bundesliga-Wasserballer. Wie lange kann, wie lange darf das noch so weiter gehen?

Wir müssen so schnell wie möglich in den Normalzustand kommen. Das darf nicht mehr lange so weiter gehen mit den geschlossenen Bädern. Die Sportler müssen ihren Sport ausüben können - das gilt für alle Sportarten und für alle Vereine, nicht nur für Schwimmer. Unsere Spitzensportler fallen nicht vom Himmel, den Nachwuchssportlern fehlen die Trainingsmöglichkeiten. Training muss für alle möglich sein, Corona-konform unter entsprechenden Auflagen.    

 

In den jetzt beschlossenen Corona-Öffnungsschritten werden die Bäder nicht explizit genannt, aber es ist die Rede von kontaktfreiem beziehungsweise kontaktarmem Sport in Gruppen mit zunächst maximal zehn Personen im Außenbereich. Gemünzt auf die Freibäder könnte das was heißen?

Wir haben zwei Becken im Freibad Hoheneck - in jedem Becken könnten und dürften wohl zehn Sportler schwimmen. Das geht - die Stadtwerke haben 2020 bewiesen, dass es möglich ist, die Zahl der Schwimmer zu begrenzen. Man könnte im Freibad auf der großen Wiese auch andere Sportarten betreiben, zum Beispiel Volleyball oder Badminton - mit Abstand, in Zehnergruppen und im Stundentakt. Täglich könnten also eine paar hundert Ludwigsburger im Freibad Sport treiben.

  

Wann sollte das Hohenecker Freibad öffnen?

So bald wie irgend möglich. Die Stadtwerke sind derzeit dabei das Bad vorzubereiten, täglich sind Arbeiter auf dem Gelände. Wir haben dem OB kürzlich unser Anliegen vorgetragen: Wir wollen so bald wie möglich ins Freibad.

 

Wie kann der SV Ludwigsburg die Stadtwerke mit Blick auf die Öffnung des Freibads unterstützen?

Wie im Vorjahr angeboten, unsere Hilfe wurde teilweise in Anspruch genommen. Wir könnten die Beckenaufsicht übernehmen, Rettungsschwimmer stellen.

Martin Tschepe und SVL-Präsident Volker Heyn (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

2020 sind viele Kinderschwimmkurse ausgefallen. Was tun?

Das ist ein richtiges Problem. Nicht nur, dass die Kurse ausgefallen sind, auch das Schwimmfix-Programm an den Ludwigsburger Schulen liegt brach. Das Programm soll eigentlich erreichen, dass jedes Kind in Ludwigsburg schwimmen lernt. Wir haben jetzt ein oder zwei Jahrgänge von Kindern, die nicht schwimmen können. Ich habe keine Lösung. Die Bäder waren schon vor Corona am Anschlag.

Wir haben vor Corona jährlich rund 1000 Kindern schwimmen beigebracht. Ich weiß nicht, wie wir das wieder aufholen sollen. Wir müssen über Kapazitäten nachdenken, zum Schwimmen braucht man halt Wasser. Vielleicht ist Corona ein Katalysator für eine Traglufthalle über dem Freibad. Wir müssen Kinder zu sicheren Schwimmern machen. In 15 Jahren wären manche dieser Kinder, die jetzt schwimmen gelernt hätten, die Leistungsträger im Schwimmsport.     

  

Allmählich kehren die Kinder und Jugendlichen zurück an die Schulen, Sportunterricht gibt es vorerst aber nicht. Was ist das für ein Signal?

Das vollkommen falsche Signal. Sport ist immens wichtig als Ausgleich für Stress und Belastung. Sport ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Kinder müssen Sport machen. Mangelnde Bewegung und Körperbewusstsein fehlt vielen Kindern. Mit Sportunterricht werden gerade die Kinder erreicht, die noch nicht in den Vereinen aktiv sind.

 

Zurück zum SVL: wie geht’s dem Schwimmverein nach einem Jahr Corona?

Überraschend gut. Anders als andere Vereine könne wir uns über einen Mitgliederzuwachs erfreuen. Viele Mitglieder halten uns die Treue, obwohl wir zurzeit kaum Angebote machen können. Vielleicht wird uns gedankt, dass wir im ersten Lockdown stets um alle jeweils möglichen Angebote bemüht waren und auch viele individuelle Lösungen angeboten hatten - im Campusbad, wie im Freibad.

Bedauerlich ist, dass das Vereinsleben komplett eingefroren ist. Das Sportjahr 2020 war für unsere Wasserballer das erfolgreichste Jahr überhaupt. Die Mannschaft hat erstmals in dem Europa Cup gespielt und sich gut verkauft gegen Teams aus Ländern, in denen - anders als in Deutschland - fast durchgehend gespielt wurde.

 

Welche sportlichen Ziele hat der SVL im zweiten Corona-Jahr? Was ist trotz der schwierigen Bedingungen möglich?

Unsere Wasserballer streben in der Bundesliga einen Platz unter den ersten fünf an, und wir wollen wieder international spielen. Für alle anderen Bereiche müssen wir abwarten, was noch möglich sein wird. Es muss zunächst darum gehen, dass wir überhaupt wieder vernünftig Trainieren und Wettkämpfe bestreiten dürfen.

 

Wird das traditionelle SVL-Neckarschwimmen Ende Juli stattfinden?

Wenn es nach uns geht: auf jeden Fall. Das Schwimmen ist beim Wasser- und Schifffahrtsamt beantragt. Am liebsten wäre mir, wir hätten zum Neckarschwimmen eine Umkleidekabine in der alten Wandelhalle des Heilbads Hoheneck, die zurzeit auf dem Vereinsgelände aufgebaut wird.

 

Volker, noch eine persönliche Frage: Du bist 2015 zusammen mit dem SVL-Langstreckler Martin Tschepe komplett durch den Neckar geschwommen: 300 Kilometer in zwei Wochen. Ihr habt damals angekündigt: wenn Volker 50 wird, dann schwimmen wir wieder was Langes. Im Sommer ist es soweit. Gibt es ein Projekt?

Bis dato gibt es kein konkretes Projekt, leider. Irgendwas werde wir sicherlich schwimmen - Länge ist aber relativ. Vermutlich schwimmen wird keine 300 Kilometer. Die Jagst oder den Kocher fände ich schön.