Schwimmwandern im Schwäbischen Wald
Premiere Walk & Swim
Kraulen, kraulen, kraulen - ja, stimmt: ist mitunter ein bisschen langweilig. Das dachten sich die beiden SVLer Steffen Albrecht und Martin Tschepe Die zwei sind seit 1974 im Club - und haben jetzt Walk & Swim ausgetüftelt. Schwimmwandern. Premiere des ersten Walk & Swim ist beim Tag des Wandern des Schwäbischen Albvereins am 17. September in der Nähe von Welzheim. Ein vorab-Test mit dem Bürgermeister, dem Rems-Murr-Landrat und der Schwäbischen Waldfee.
Das Wetter… könnte besser sein im Sommermonat Juli. Aber auch viele schlechter. Die Luft hat knapp 20 Grad, das Wasser im Ebnisee und im Aichstrutsee bei Welzheim dürfte eine ähnliche Temperatur haben. Es ist bewölkt, regnet und donnert aber nicht. Also alles gut für diesen Test. Die beiden SVL-Schwimmer Steffen Albrecht und Martin Tschepe hatten - völlig unabhängig voneinander - diese Idee: laufen (beziehungsweise wandern) und schwimmen, immer im Wechsel.
Die paar Klamotten, die am Land benötigt werden, landen während der Seequerungen in einer wasserdichten Rucksack-Boje - und die wird beim Kraulen (oder beim Brustschwimmen) hinterher gezogen: Swim & Walk ist kein Wettkampf (gibt’s ja längt: swimrun). Keine Hektik, kein Stress. Einfach wandern - an Land und im Wasser. Schwimmwandern eben.
Zur Vor-Premiere im Schwäbischen Wald kommen der Bürgermeister von Welzheim, Thomas Bernlöhr, der Rems-Murr-Landrat Richard Sigel und die Schwäbische Waldfee Leonie Treml. Der Kreischef und die Fee wollen die erste Etappe von Welzheim bis zum Ebnisee mitlaufen - und sich dann verabschieden. Der unerschrockene Schultes indes wird die komplette Tour dabei bleiben, er wird zweimal mit schwimmen. Respekt, Herr Bürgermeister.
Die Kleingruppe startet auf einem Parkplatz am Welzheimer Ortsrand. Einige Akteure laufen gleich in der Badehose los und schwimmen mit den Joggingschuhen an den Füßen, andere ziehen sich jeweils vor und nach dem Schwimmen um. Die Premieren-Route wurde im Internet auf Komoot ausgetüftelt, sie ist insgesamt etwa 16 Kilometer lang.
Zunächst geht es mitten durch den Wald. Der Boden ist matschig, stellenweise wird der Ausflug zu einer regelrechten Rutschpartie. Nach ein paar Kilometern kommt die Gruppe ein bisschen vom geplanten Pfad ab, aber die Richtung stimmt. Und der Bürgermeister kennt sich ja aus. Nach gut einer Stunde: erstes Ziel erreicht, der Ebnisee ist ein sogenannter Schwellenweiher, angelegt im 18. Jahrhundert für die Flößerei. Was für ein toller Trip.
Rein in den See, ein paar hundert Meter hinüberschwimmen zum anderen Ufer. Wer mag, dreht eine Extrarunde. Rausklettern aus dem Wasser, abtrocknen, eine Kleinigkeit essen, etwas trinken - und weiter. Bald kommt die Testgruppe, zu der auch der SVL-Schwimmer Günter Eckert gehört, vorbei an den Resten des römischen Schutzwalls Limes. Dann geht es immer in Richtung Aichstruter Stausee.
Ein Marsch durch winzige Siedlungen, vorbei an Weiden und bald zum zweiten Walk & Swim-See, der etwas kälter ist als der Ebnisee. Nochmal raus aus den Klamotten und wieder rein ins Wasser - und rüber schwimmen zum anderen Ufer, wieder nur ein paar hundert Meter weit. Wenn das Wetter jetzt besser wäre: man könnte nun vermutlich beim Kiosk am See Pommes essen. Oder eine Bratwurst. Und ein Bier trinken. Oder eine Cola. Vielleicht einen Kaffee. Aber nein, geschlossen. Nach weiteren rund drei Kilometern zu Fuß: willkommen im schönen Städtchen Welzheim. Zum Abschluss dieses großartigen Tages: Einkehr in ein Café.
Eines Tages wollen Steffen und Martin Walk & Swim womöglich vielerorts anbieten. In Deutschland. In Europa. Wo auch immer. Wasser gibt’s fast überall. Zunächst allerdings steht die Premiere für jedermann/jederfrau an: beim Tag des Wanderns des Schwäbischen Albvereins am 17. September.
Wer am 17. September beim Walk & Swim des Schwäbischen Albvereins dabei sein möchte, kann sich anmelden bei Steffen Albrecht: salbrecht@schwaebischer-albverein.de