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Uwe Römer,Landesmeister in den 70ern, heute Betreiber einer Pfälzer Weinstube in Eckernförde

Uwe Römer schwimmt immer noch, mehrmals die Woche - allerdings nun in der Ostsee und nicht mehr im Stadionbad. In seiner Jugend war der gelernte Schriftsetzer ein top SVL-Brustschwimmer und später ein guter Wasserballer. Seit knapp 15 Jahren betreibt der Mann, Jahrgang 1963, zusammen mit seiner Frau Astrid Zastrow direkt am Hafen in Eckernförde die Bar „Römer und Wein“, eine moderne Weinstube.

Uwe Römer zählt seine Arbeitsstunden nicht - es sind viele. Sehr viele. Und trotzdem versucht der ehemalige SVL-Schwimmer möglichst jeden Tag ein bisschen zu schwimmen. Nicht mehr im Stadionbad wie damals in der Jugend, als der sehr gute Brustschwimmer Landesmeister war. Uwe lebt seit rund 15 Jahren an der Ostsee. Also krault er nun im Meer. Nicht mehr auf Zeit - und auch nicht mehr bei Wettkämpfen. Er schwimmt ganz allein für sich, seine Frau Astrid und er wohnen nur ein paar Schritte entfernt vom Strand.

Uwe Römer mit seiner Ehefrau Astrid (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Übermäßig viel Zeit bleibt dem Mann, der nach dem Schulabschluss bei der Ludwigsburger Kreiszeitung Schriftsetzer gelernt hat, leider nicht für Freizeitaktivitäten. Die Bar „Römer und Wein“ nimmt ihn ordentlich in Anspruch. Man könnte sagen, Uwe ist in dem erfolgreichen kleinen Unternehmen Mädchen für alles. Er organisiert den Einkauf, kocht, plaudert mit den Gästen - auch mal bis spät in die Nacht.

Zu der Bar direkt am Eckernförder Hafen kam der Uwe wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. Er hatte Ludwigsburg längst verlassen, arbeitete in der Pfalz als leitender Angestellter einer Druckerei. War dem Rebensaft nicht abgeneigt. Er kannte viele Winzer. Guter Verdienst im Beruf, aber unzufrieden mit dem Job. Mit Anfang 40 kam dann der Entschluss zum Neustart in den hohen Norden zuziehen.

Viele Freude und auch seine Eltern - sein Vater war eine Zeit lang SVL-Trainer - hätten ihn für verrückt erklärt, erzählt Uwe an einem Vormittag im Spätsommer in seiner Weinstube in der Fußgängerzone in Eckernförde.

Eigentlich hatte er die Idee, eine Weinhandlung in Eckernförde zu eröffnen. Ein Gespräch mit seinem Steuerberater brachte aber die ernüchternde Erkenntnis: es müsse gelingen, mindestens 150 Flaschen zu verkaufen. Täglich. Unmöglich! Also musste eine andere Idee her. (Wein)Genuss aus dem Süden trifft Kultur aus dem Norden.

In der Bar finden Lesungen, kleine Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Und nur wegen dieser neuen Idee hat er seine heutige Frau getroffen und zwar während der Suche nach einem Kooperationspartnern für das Projekt. Sie arbeitet damals in einer Buchhandlung. Heute sagt Uwe: „Ohne meine Frau, meine große Liebe, wäre das alles nie passiert.“ Ohne die Kontakte, die sie in der Stadt hatte, ohne „ihre wahnsinnige Unterstützung hätte ich es nicht geschafft, würde es auch heute nicht schaffen“.

Seit nun bald 15 Jahren laufen die Geschäfte gut - auch während der Pandemie. Nicht zuletzt dank Uwes toller Ideen, Kontakte und Kochkünste. Ausgeschenkt werde nur Bioweine von Winzern, die er persönlich kennt. Übrigens längst nicht nur gute Tropfen aus der Pfalz. Gekocht wird bodenständig. Mal gibt es Flammkuchen, mal Maultaschen.

Uwe sagt, es gebe kaum etwas besser als „a g’scheits Versperr: a g’scheits Brot, a g’scheiter Käse, a g’scheite Wurst“. Die meisten Waren bezieht die Weinstube direkt von den Produzenten, etwa aus Slowenien und aus Italien. Manche Freunde von Uwe sagen augenzwinkernd, dieser Mann sei ein Trüffelschwein. Egal, wohin er in den Urlaub fahre, der Uwe finde immer wieder einzigartig Lebensmittelproduzenten, hier eine fantastische Käserei, dort einen genialen Metzger.

Als Uwe Römer nach Eckernförde gezogen ist, hatte er mit dem Gedanken geliebäugelt, auch wieder Wasserball zu spielen, wie damals im Schwabenland beim SVL, bei Bietigheim und bei Kornwestheim. In Kiel hätte er wohl bei einer Masters-Mannschaft einsteigen können, doch die Arbeit nahm ihn von Start weg voll in Anspruch. Wenn er 60 Jahre alt wird (was ja gar nicht mehr so lange hin ist), will Uwe die Weinstube gerne abgeben und kürzertreten. Wer weiß, womöglich findet er in zwei Jahren ja zurück zum Wasserballsport.