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Eisschwimmen

Martin Tschepe ganz vorne beim Virtual Ice Swimming Cup

Die meisten Wettbewerbe im Eisschwimmen wurden auch in diesem Winter wegen Corona abgesagt, leider. Trotzdem trainieren die beiden SVL-Eisschwimmer Martin Tschepe und Reiner Koch mehrmals wöchentlich im Neckar beim Freibad in Hoheneck.

Martin hat jetzt beim 2. Virtual Eiswürfel Ice Swimming Cup abgeräumt. Bei dem nicht bierernst gemeinten Wettbewerb durfte jeder schwimmen, wo er will. Weil die Bedingungen im Neckar nicht optimal sind, ist der Vizeweltmeister von 2020 auch im Wöhr See in Burghausen und in Veitsbronn im Veits Bad für den Cup ein paar Strecken geschwommen.

Ein paar dutzend Eisschwimmer haben über Weihnachten und Neujahr aus der Not eine Tugend gemacht - sie sind virtuell gegeneinander angetreten. Bei einem Wettbewerb der Eiswürfel, einer coolen Gruppe von Schwimmern aus dem Allgäu: Mitten im Winter und in diesen öden Pandemiezeiten galt es, mal wieder verschiedene Strecken auf Zeit schwimmen.

Eisschwimmer unter sich - Martin Tschepe, Reiner Koch und Günter Eckert beim Training im Neckar (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Fast alle Wettbewerbe wurden wieder wegen Corona abgesagt. Leider. Die beiden SVL-Eisschwimmer Martin Tschepe (Jahrgang 1965) und Reiner Koch (1966) trainieren immer im Neckar, im Sommer und auch mitten im Winter. Um den Jahreswechsel herum hatte der Fluss knapp fünf Grad, genau die richtige Temperatur fürs Eisschwimmen.

Doch die Bedingungen im Neckar sind alles andere als optimal. Die beiden sind immer eine Hälfte der Distanz gegen die Strömung geschwommen die zweite Hälfte dann mit der Strömung. Weil gegen die Strömung aber weit mehr Zeit verloren geht als mit der Strömung gewonnen wird und weil das Umdrehen mitten im Fluss dauert, waren die Zeiten nicht wirklich berauschend. Reiner hat deshalb beschlossen, keine Distanzen beim 2. Virtual Ice Swimming Cup zu melden. Hätte er mal tun sollen, über 200 Meter Brust wäre er weit vorne gelandet.

Martin hingegen war Anfang des Jahres in Bayern und ist auf der schnellen 25-Meter-Bahn im Wöhr See und im 50-Meter-Becken des Veitsbads in Veitsbronn ein paar gute Zeiten geschwommen, das Wasser hatte jeweils fast genau fünf Grad. Der SVL-Mann, Vizeweltmeister in seiner Altersklasse über 1000 Meter von 2020, hat die 100 Meter Freistil, die 200 Meter Freistil und die 100 Meter Schmetterling in der offenen Wertung gewonnen, er war also der schnellste aller Schwimmer.

Schwimmchallenge im Wöhr See (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Zusammen mit Franziska Partheymüller, Lars Mack und Christof Wandratsch hat er auch die beiden Staffelwertungen über viermal 50 Meter Lagen und viermal 50 Meter Freistil gewonnen. Das Reglement war einfach: jeder misst seine Schwimmstrecken selbst und stoppt die Zeiten. Alles auf Treue und Glauben. Kontrollieren konnte das niemand. Das Wasser sollte wenigstens fünf Grad haben. Pro Grad über fünf wurde je 50 Meter eine Sekunde auf die geschwommene Zeit draufgeschlagen. Aber um ganz exakte Zeiten ging es ja eh nicht. Just for fun, dabei sein ist alles – das war das Motto.

Anfang Februar werden voraussichtlich die Weltmeisterschaften im Eisschwimmen in Polen ausgetragen. Martin hat sich jetzt schweren Herzens entschieden, nicht zu starten, zu groß sind ihm die Unwägbarkeiten wegen der Pandemie. Außerdem werden bei diesen Weltmeisterschaften wegen der Pandemie vermutlich viele Schwimmer gar nicht anreisen können, etwa die Sportler aus den USA.

Weiter trainiert wird im Neckar trotzdem. Reiner und Martin treffen sich auch in den kommenden Wochen zum Eisschwimmen, Start und Ziel ist der Bootssteg der SVL-Kanuten. Bei einer Wassertemperatur um fünf Grad bleibt das Duo selten länger als gut 15 Minuten im Fluss, ohne Neoprenanzug wohlgemerkt. Denn Eisschwimmer dürfen im Wettkampf lediglich eine schnöde Badehose und eine Badekappe tragen.

Eisschwimmen im Tegernsee (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Ferner sind nur noch Ohrenstöpsel zugelassen, keine weiteren Hilfsmittel. Eine eiskalte Angelegenheit. Wenn alles nach Plan läuft, wird Martin Anfang März beim Hallstätter See Ice Swimming in Österreich antreten, auch über die Mammutstrecke, den Kilometer im Eiswasser. Aber abwarten, was Corona sagt.

Wer Eisschwimmen mal ausprobieren will, darf sich gerne mit den SVL-Eismännern verabreden. In diesem Winter raten die beiden aber davon ab, mit dem Eischwimmen zu starten. Neulinge sollten sich besser im Spätsommer, spätestens im Herbst langsam - Woche für Woche  - an das immer kälter werdende Wasser gewöhnen. Und, ganz wichtig: vorher von einem Arzt das Okay einholen. Alle, die fit und gesund sind, werden großen Spaß haben, versichern Martin und Reiner, denn, so der Vizeweltmeister: „Eisschwimmen macht glücklich.“