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Gestatten… Dieter Gscheidle,

Wasserball wurde ihm in die Wiege gelegt

Als der kleine Dieter 1968 in Ludwigsburg das Licht der Welt erblickt, ist eigentlich bereits klar: Der Bub wird mal Wasserballer. Sein Vater Werner Gscheidle war einer der großen SVL-Bundesligaspieler der 1950er und 1960er-Jahre. „Ordentlich schwimmen gelernt“ habe er beim legendären Trainer des Schwimmvereins, Erich Huber, im Stadionbad. 1977 indes war dann endgültig klar: der Dieter wird Wasserballer. Und das ist der Mann heute noch. Gscheidle spielt in der dritten Mannschaft - und er kümmere sich „als Mädchen für alles“, wie er sagt, um die erste Mannschaft, die zurzeit sehr erfolgreich in der Spitzengruppe der Bundesliga mitmischt.

Während seiner aktiven Zeit in der ersten Mannschaft steigt Dieter Gscheidle mit dem Team zweimal in die Zweite Bundesliga auf. Zu seinen größten Erfolgen gehört auch der Süddeutsche Pokalsieg im Jahr 2014. Vorher, in der Jugend, spielt der Dieter mit dem SVL in Süddeutschland immer ganz vorne mit, die Konkurrenten sind der SV Cannstatt und der SSV Esslingen.

Derbys gegen den SV Cannstatt und den SSV Esslingen hat Gscheidle zu Hauf gespielt (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Dieter Gscheidle hört bis heute nie komplett auf mit dem Wasserball, 2016 wird er mit zwei SVL-Masters-Mannschaften Deutscher Meister in Düsseldorf. Wasserball, sagt er, sei „ein wertvoller Mannschaftssport“. Er habe Freundschaften schnell in der ganzen Welt geschlossen. Sein Trauzeuge sei ein Sportsfreund aus Neuseeland.

Seit dem Beginn der Pandemie läuft der Spielbetrieb in der Bezirksliga, in der er mit seiner dritten Mannschaft antritt, leider kaum. Alles sei sehr schwierig. Trainiert wird, wann immer trotz Corona möglich, regelmäßig - im Winter im Campusbad, im Sommer im Freibad. „Aber einmal die Woche muss reichen,“ er habe fast alle Bäder gesehen und eigentlich „genug vom Chlorgeruch“, sagt Gscheidle und lacht.

Trotzdem ist er jetzt wieder öfter in allen möglichen Bädern in ganz Deutschland. Wenn es seine Arbeit als selbstständiger Fuhrunternehmer erlaubt, dann begleitet er die erste Mannschaft bei den Spielen. Gelegentlich macht er den Sprecher bei den Liveübertagungen der Heimspiele, er kümmert sich um die Sponsorensuche, hat dabei kürzlich die Brauerei Roßknecht als Partner gewinnen können.

Ob Gespräche mit Sponsoren oder Kommentator bei den Liveübertragungen, auch außerhalb des Beckens ist Dieter vielseitig aktiv (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Die Spieler, sagt er, „müssen nichts machen - außer gut spielen“. Zu seiner Zeit hätten die Spieler alles selbst in die Hand nehmen müssen - auch die Tore zur Vorbereitung des Spielfelds. „Jetzt ist alles professioneller.“ Und das Ziel ist auch klar: Der SV Ludwigsburg soll in den nächsten Jahren immer näher ran kommen an die zwei Topteams in Deutschland, Waspo Hannover und Spandau.

Dieter Gscheidle hat nach der Realschule Speditionskaufmann in Stuttgart gelernt, anschließend ist er in das 1902 gegründete, väterliche Unternehmen eingestiegen. Angefangen habe damals alles mit einer Kutsche, die täglich von Ludwigsburg nach Stuttgart gefahren ist. 1996 hat Dieter Gscheidle den Betrieb übernommen. Seit Corona ist er Alleinkämpfer, hat keine Mitarbeiter mehr. Er fahre „fast alles“, sagt er. In erster Linie Druckwerke, etwa Schulbücher, Impfbücher aber auch Corona-Schnelltests.

Warum engagiert sich ein Unternehmer wie Dieter Gscheidle, der sicher genug zu tun hat, beim Schwimmverein? Er habe „Wasserball gelebt“, der Verein habe ihm vieles ermöglicht, nun wolle er seine Erfahrungen weitergeben, dem Verein etwas zurückgeben. Der Ludwigsburger Weg im Wasserball sei „der richtige Weg“.

Dieter Gscheidle war für seine Offensivkraft ligaweit gefürchtet (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Zunächst sei er allerdings skeptisch gewesen, ob es gelingen kann, mit vielen Spielern aus halb Europa eine Mannschaft zu formen, die länger zusammenbleibt und richtig gut spielt. Der Erfolg gebe dem Teammager Adrijan Jakovcev und dem Vizepräsidenten Matthias Nagel recht. „Wir sind in Deutschland vorne dabei und spielen im Europacup“. Der SVL sei nun auch für junge deutsche Spieler ein interessanter Verein, bestes Beispiel sei Tobias Bauer, Jahrgang 2003. Er ist kürzlich vom B-Bundesligisten SC Neustadt nach Ludwigsburg gekommen.

Es spricht sich immer wieder herum: „Ludwigsburg ist eine großartige Sportstadt“, sagt Dieter Gscheidle, der nach wie vor Ambitionen hat. Wenn es der Job zulässt, will er weiter mit der Masters Mannschaft bei Meisterschaften vorne mitmischen.